Im Jahr 1987 hod sichs ergebn,
do erwachten de Ammersee-Engel zum Lebn.
Seitdem wurde jährlich verschiedenes gmacht,
de Hauptsach is, daß des Publikum lacht.
Ogfanga hods mit diverse Gstanzlsinga,
ma konn oba ned nua oiwei singa und tringa.
S’Theaterspuin woiltn mia probiern
und am Anfang kloane Oaakter aufführn.
A Gaudi wars, an Spaß hods gmacht,
wenn des net funktioniern dat, war doch glacht.
So gibt’s seit 1989 jeds Jahr a neis Stück,
de Zuschaua werdn oiwei mehra, wos für a Glück.
Egal, ob a Bauer, Magd oda Gspusi is zum Spuin,
mit unsre Leit is inzwischn fast jede Rolle zu fuilln.
Für uns gibt’s nix schenas, wia bei de Aufführungen des Läuten,
und mia stenga auf de Bretter, de die Welt bedeuten.
Mia hoffa, des nimmt de nächsten Jahr weiterhin sein Lauf
und wünschen uns allzeit ein gelungenes “VORHANG AUF”!!!
Im Klartext:
Angefangen hat
eigentlich alles damit, dass von den Mitgliedern Manfred Stemplinger und
Rainer Wittenberger bei diversen Gelegenheiten eine Szene aus dem
Ballett Schwanensee imitiert wurde, die aufgrund ihrer denkwürdigen
Ausführung fortan als “sterbender Schwan” bekannt war.
Aufgrund ihrer
Ballettausbildung kam von Karin Wittenberger die Initiative, dies in
Form eines Männerballetts beim Landjugend-Faschingsball 1987
uraufzuführen. Die Suche nach geeigneten “Tänzern” förderte letztendlich
6 männliche Mitglieder der Landjugend Inning
(Hans-Peter
Bergschneider, Alexander Müller, Manfred Stemplinger, Andreas Sturm,
Peppi und Rainer Wittenberger) zutage. Nach zahlreichen und
schweisstreibenden Proben war es schliesslich soweit und es kam in der
alten Inninger Turnhalle zu einer Einlage, die mit tosendem Applaus
verabschiedet wurde. Angesichts des grandiosen Erfolges und der
Tatsache, dass wir uns anscheinend bei diesem Auftritt mit dem
berauschenden Gefühl, vor Publikum aufzutreten, “infiziert” hatten,
beschlossen wir, auch weiterhin bei offiziellen Anlässen etwas zum
Besten zu geben.
Gelegenheit dazu
gab es schon bald, da im selben Jahr das Inninger “Haus der Vereine”
eingeweiht wurde. Hier war nun die ideale Gelegenheit, in Form eines
Gstanzlsingens ordentlich vom Leder zu ziehen und so wurde so mancher in
Anwesenheit der Gemeindeoberen kräftig durch den Kakao gezogen.
Dieser
Auftritt hatte bereits zur Folge, das wir nun immer öfter gefragt
wurden, bei diversen Anlässen Kurzeinlagen zu präsentieren. Da wir uns
jedoch nicht immer in gleicher Art und Weise darstellen wollten, kam
auch angeregt durch eigene Theaterbesuche der Vorschlag, einmal selbst
einen Einakter einzustudieren.
Aufgrund der fehlenden Ausstattung
liehen wir uns hier das Notwendigste bei befreundeten Theatergruppen und
brachten schliesslich das Weihnachtsstück “7mal der Weihnachtsmann” und
im Jahr darauf “Klappe eins – bitte strahlen” zur Aufführung.
Da
auch diese beiden Theaterstücke für uns einen grossen Erfolg
darstellten, haben wir einstimmig entschieden, uns 1989 an ein
abendfüllendes Stück heranzuwagen und so wurde mit enormen Aufwand in
der Zeit von Oktober bis Dezember der Bauernschwank “Alois, wo warst du
heute Nacht ?” einstudiert. Da wir damals noch nicht wussten, wie gross
das Interesse sein würde und auch die Erfolgsquote nicht richtig
einzuschätzen vermochten, wurde damals nur ein Termin vereinbart und es
gab auch keine Werbung oder ähnliches, der Termin wurde ausschliesslich
mündlich an Verwandte, Freunde und Bekannte weitergegeben. Überwältigt
von den zahlreichen Besuchern, die einen absolut überfüllten Saal im
Haus der Vereine zur Folge hatten und den überwiegend positiven
Resonanzen wurde kurzfristig ein weiterer Termin vereinbart. Seit dieser
Zeit haben wir zwar auch noch andere Einlagen wie z.B. einen Cancan
vorgeführt, unser absolutes Hauptinteresse gilt jedoch seitdem dem
Theater.
In den folgenden
Jahren haben wir immer wieder aus dem Kreis der Landjugend Inning junge
Menschen von unserem Vorhaben überzeugen können, sodass sich die
Mitgliederzahl ständig erhöhte, auch schafften wir es immer wieder,
gerade jüngere Mitspieler zu gewinnen, womit in der heutigen Zeit viele
Vereine grosse Probleme haben.
Die Auswahl unserer Stücke kann man
bisher einheitlich in der Rubrik Lustspiele, Schwänke und Komödien des
Bauerntheaters finden, da wir es uns zur Aufgabe gemacht haben, unser
Publikum durch vergnügliche Stücke zum Lachen zu bringen, ohne gross
nachdenken zu müssen, um unter anderem auch für einige Stunden die
allseits existierenden Probleme des Alltags zu verdrängen. Der Erfolg
und die ständig steigenden Besucherzahlen bestätigen uns in unserer
Philosophie. So waren in all den Jahren stets alle Eintrittskarten im
Vorfeld vergriffen.
Die Tatsache, dass in unserer Theatergruppe jeder von Anfang an als Ideengeber, Regisseur, Bühnenbildner etc. fungiert, macht diesen Verein so einzigartig und verhilft uns trotz des enormen zeitlichen Aufwands immer wieder zu einer hervorragenden Stimmung untereinander, die auch in jährlichen Ausflügen und sonstigen Veranstaltungen immer wieder zu Tage tritt.